Wohnhaus Möttelistrasse, Winterthur
Das Doppel Einfamilienhaus wurde 1914 von den Architekten Fritschi und Zangerl erstellt. Die Geschossdecken sind in einer nur 12cm dünnen, sehr frühen Betonplatte ausgeführt und auf einem gestreut verzahnten Zweischalenmauerwerk mit Lufthohlraum aufgelagert. Detaillierung und Farbgebung war im Inneren geprägt von einem einfachen Jugendstil.
2006 wurde das Haus umfassend renoviert. Im Erdgeschoss ist das Korridor-drei-Zimmer-Muster grossräumig geöffnet und mit dem Garten verbunden worden, ebenso ist das Dachgeschoss neu ausgebaut.
2013 entstand das Bedürfnis für eine Raumerweiterung. Anstelle der 1955 angebauten Garage mit offener Gartenhalle wurde ein Ergänzungsbau entwickelt, der auf dem bestehenden Garagenkeller in einem zweigeschossigen Volumen eine kleine Wohneinheit für ein allfällig zukünftiges Stöckli vorsieht. Der zwischenliegende, glasüberdeckte Gartenhallenraum gewährt eine betriebliche Distanz zum Hauptgebäude.
Die bauliche Umsetzung erfolgte als vorfabrizierter Holzbau, der rundum mit einer strukturierten Glasschicht eingepackt ist. Die Distanzrippen der Hinterlüftung geben in tangentialer Sicht eine Farbrichtung. Der Glaskörper umfasst ein Gesamtvolumen, wobei die Leerräume und Fensteröffnungen hinter der Hüllschicht durchschimmern. Das weit ausladende, filigrane Vordach dient als Carport. Sichtschutzwand und Vordach wirken wie ausgeklappte Flügel oder ungehorsame, sich loslösende Glasblätter.
Auftragsart Direktauftrag
Planung / Ausführung 2012/14
Bauherrschaft Privat
Bearbeitet bei Arnold Amsler Architekt BSA / SIA